Bluttests
Bluttests können sich beim Screening auf Herzinsuffizienz und bei der Suche nach möglichen Ursachen, Auslösern oder Komplikationen als nützlich erweisen.
Natriuretisches Peptid (BNP, NT-proBNP):
Das Herz setzt Hormone, sogenannte natriuretische Peptide, frei, wenn sich der Herzmuskel aufgrund von Druck oder Flüssigkeit dehnt. Diese Hormone haben eine leicht harntreibende und salzabbauende Wirkung, die für Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz vorteilhaft ist. Zwei Arten von natriuretischen Peptiden, BNP oder NT-proBNP, können routinemäßig anhand eines einfachen ärztlichen oder kardiologischen Bluttests gemessen werden. Bei Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz zeigt sich ein erhöhter Spiegel eines natriuretischen Peptids, und die Werte steigen bei einem Fortschreiten der Herzinsuffizienz an. Daher ist die Messung des natriuretischen Peptids sowohl bei Diagnose- als auch bei Behandlungsentscheidungen für Herzinsuffizienz nützlich. Bei anderen Erkrankungen wie Nierenerkrankungen können die BNP- und NT-proBNP-Werte erhöht sein und bei übergewichtigen Menschen sind geringere Werte möglich. Es gilt zu beachten, dass ein normaler BNP-Wert bei einer Person, die nicht wegen Herzinsuffizienz behandelt wird, darauf hinweist, dass die Symptome höchstwahrscheinlich auf andere Ursachen zurückzuführen sind (d. h. es ist sehr unwahrscheinlich, dass eine Herzinsuffizienz vorliegt). Daher ist der Test auch überaus nützlich für ein Screening auf Herzinsuffizienz.
Sonstige Bluttests:
Bei Verdacht auf Herzinsuffizienz können eine Reihe von Bluttests durchgeführt werden. Es gibt keine festgelegte Kombination von Bluttests, die bei allen Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz durchgeführt werden sollten. Die Anzahl der erforderlichen Labortests hängt von Faktoren wie Alter, Schwere der Symptome und bekannten Begleiterkrankungen wie Diabetes, Anämie oder eingeschränkter Nierenfunktion ab. Wenn eine Herzinsuffizienz diagnostiziert wurde, können Bluttests dabei helfen, die etwaigen Auswirkungen auf andere Organe zu ermitteln. Bei diesen Bluttests werden Elektrolytstörungen, Diabetes, Probleme mit Leber oder Nieren, die Schilddrüsenfunktion, Anämie, Eisenmangel und erhöhte natriuretische Peptidwerte ermittelt. Manche dieser Bluttests müssen möglicherweise regelmäßig durchgeführt werden, um die Fortschritte von Patientinnen und Patienten im Laufe der Zeit zu beobachten.