{"id":1537,"date":"2021-01-27T22:00:59","date_gmt":"2021-01-27T22:00:59","guid":{"rendered":"http:\/\/heartfailurematters.local:8888\/arni-angiotensin-rezeptor-neprilysin-inhibitor\/"},"modified":"2023-02-16T14:50:02","modified_gmt":"2023-02-16T14:50:02","slug":"arni-angiotensin-rezeptor-neprilysin-inhibitor","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/www.heartfailurematters.org\/de\/das-koennen-ihr-arzt-oder-pflegepersonal-tun\/arni-angiotensin-rezeptor-neprilysin-inhibitor\/","title":{"rendered":"Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor (ARNI) \u2013 Sacubitril\/Valsartan"},"content":{"rendered":"

Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitoren (ARNI)<\/strong> kombinieren zwei blutdrucksenkende Mittel (Sacubitril und Valsartan).<\/p>\n

J\u00fcngste Studien haben gezeigt, dass dieses Medikament die Lebenserwartung steigern kann und in dieser Hinsicht ACE-Hemmern, die \u00fcblicherweise zur Behandlung der Herzinsuffizienz eingesetzt werden, \u00fcberlegen ist. ARNI wird derzeit zur Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion, also eingeschr\u00e4nkter Funktion der Hauptpumpkammer, verwendet. In Frage kommen Patienten, die trotz umfassender medikament\u00f6ser Behandlung ihrer Herzinsuffizienz weiterhin Symptome haben oder ACE-Inhibitoren nicht gut vertragen.<\/p>\n

Wie funktioniert es?<\/strong> Die beiden Wirkstoffe Sacubitril und Valsartan erg\u00e4nzen sich in ihrer Wirkweise. Valsartan hemmt das bei Herzinsuffizienz sch\u00e4dliche Hormon Angiotensin II aus der Niere: es blockiert die Rezeptoren, an die sich Angiotensin II bindet. Dadurch werden die sch\u00e4dlichen Auswirkungen des Hormons auf das Herz vermieden und die Blutgef\u00e4\u00dfe k\u00f6nnen sich erweitern.
\nSacubitril blockiert den Abbau k\u00f6rpereigener natriuretischer Peptide. Dadurch k\u00f6nnen die natriuretischen Peptide l\u00e4nger und besser wirken und Natrium und Wasser k\u00f6nnen besser ausgeschieden werden. Dies schont das Herz und der Blutdruck sinkt. Durch die kombinierte Wirkung der beiden Mittel wird das angeschlagene Herz entlastet.<\/p>\n

Welche Vorteile sind zu erwarten?<\/strong> Durch Sacubitril\/Valsartan sind weniger Krankenhausaufenthalte aufgrund von Herzinsuffizienz notwendig und die \u00dcberlebenschancen erh\u00f6hen sich.<\/p>\n

Nebenwirkungen:<\/strong> Die Behandlung mit ARNI wird sehr gut vertragen. Als schwerwiegendste, aber extrem seltene potenzielle Nebenwirkung von Sacubitril\/Valsartan kann es jedoch zu einer schweren allergischen Reaktion kommen: das sogenannte Angio\u00f6dem ist ein schnelles Anschwellen tieferer Hautgewebe sowie der Gewebe um den Hals und verursacht Atembeschwerden. Mit Sacubitril\/Valsartan darf erst 36 Stunden nach Absetzen des ACE-Inhibitors begonnen werden. Sacubitril\/Valsartan darf nicht zus\u00e4tzlich zu ACE-Inhibitoren oder ARB eingenommen werden. Patienten, die Husten hatten oder allergisch auf ACE-Inhibitoren reagieren oder in der Vergangenheit aus irgendeinem Grund unter einem Angio\u00f6dem gelitten haben, d\u00fcrfen das Medikament nicht einnehmen. Die h\u00e4ufigsten Nebenwirkungen von Sacubitril\/Valsartan (die mehr als 1 von 10 Patienten betreffen k\u00f6nnen) sind niedriger Blutdruck, hoher Kaliumspiegel im Blut (Hyperkali\u00e4mie) oder leichte Beeintr\u00e4chtigungen der Nierenfunktion. <\/p>\n

Top-Tipps:<\/strong> Die aktuellen ESC-Leitlinien<\/a> empfehlen, Sacubitril\/Valsartan Herzinsuffizienz-Patienten zu verschreiben, die trotz einer Behandlung mit einem ACE-Hemmer oder ARB in maximaler Dosis immer noch symptomatisch sind. Sacubitril\/Valsartan kann ebenfalls bei symptomatischen Patienten mit reduzierter Ejektionsfraktion in Betracht gezogen werden, die zuvor nicht mit einem ACE-Hemmer oder ARB behandelt wurden. Es darf nicht von Patienten eingenommen werden, die ACE-Inhibitoren oder Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARB) einnehmen.<\/p>\n

Auch bekannt als:<\/h2>\n